Nicht nur Wandern, sondern auch Pilgern boomt. Was steckt dahinter? Eine bewegte Renaissance der Religion oder ihre wandertouristische Säkularisierung? Fragen dieser Art geht seit Kurzem die Religionssoziologie nach, wobei sie versucht, das religiöse und spirituelle Erleben mit körperlichen Empfindungen und Affekten zusammenzudenken:
In ihrer Doktorarbeit über die Renaissance der Fußreise unterscheidet die Agrarwissenschaftlerin Judith Specht zwei Basistypen von Fernwanderern: den erholungssuchenden Urlauber und denjenigen, der (etwa als Pilger) die große Tour als "Passageritual" an einem biographischen Wendepunkt erlebt: